Chronologie der letzten Eskalation im Konflikt
Israels mit Palästina in Gaza

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Nachfolgend, ein Versuch die Ereignisse in Gaza in ihrem chronologischem Kontext darzustellen.

Rechts sehen sie die "Chronologie der Gewald" des ORF


ORF am 8.1.2009
Chronologie


Vor August 2005


In Gaza leben etwa 1,4 Millionen Palästinenser, davon 700.000 in Flüchtlingslagern und zwischen 5.000 und 8.000 jüdische Siedler. 80% der paslästinensischen Bevölkerung sind Flüchtlinge aus anderen Teilen des jetzigen Israel, denen trotz eindeutiger Aufforderungen durch die UNO Generalversammlung ihr Rückkehrrecht während der letzten 60 Jahre verweigert wurde.

Die jüdischen Siedlungsgebiete sind durch eigene Strassen aus Israel frei erreichbar. Für Palästinenser ist Gaza durch Straßensperren der israelischen Armee in 3 Abschnitte unterteilt. Die Sperren sind nur schwer passierbar. Verlassen oder betreten kann das Gebiet von palästinensischen Bewohnern, ihren Angehörigen und Besuchern nur durch einige sogenannte Checkpoints an der Grenze zu Israel und einen zwischen Sinai und Gaza und nur mit israelischer Genehmigung. Die palästinensischen Gebiete sind durch die israelische Armee abgeriegelt von den jüdischen. Entlang der Grenze zu Israel läuft im inneren des Gaza eine von Israel verordnete „Sicherheitszone“ die häufig unter Beschuss genommen wird, um Palästinensern den Zutritt zu verwehren. An der Grenze zu Ägypten wurde von Israel der sogenannte Philadelphiakorridor freigemacht. Er wird von der israelischen Armee kontrolliert.
 

Die Bevölkerung lebt unter ständigem Beschuss. Der Regisseur und Kameramann des Dokumentarfilms „Gazastreifen“ (Gaza Strip), James Longley, hält sich während der ersten vier Monate des Jahres 2001 im Flüchtlingslager Khan Younis auf um in Gaza zu filmen. Er schreibt über seine Erfahrungen[2]: „Khan Younis wurde ständig vom israelischen Militär beschossen, während ich dort wohnte – besonders in der Nacht. Die israelischen Maschinengewehrschützen begannen so um 10.00 Uhr abends in die Stadt zu schießen. Man hatte meist den Eindruck sie würden aus Langeweile schießen. Sie hämmerten kurze Rhythmen mit ihrer panzerbrechenden Munition, wie Fans bei einem Eishockeymatch klatschen. In den meisten Nächten ging der Beschuss bis in den Morgen.“ Über sein Filmmaterial berichtet er: „Ich verfiel in eine Routine, jeden Tag zu filmen, alle Arten von Motiven. Ich filmte Frauen in Zelten, deren Häuser niedergeschoben worden waren. Kinder die am Weg von der Schule Maschinengewehrfeuer auswichen. Steine werfende Demonstranten. Patienten in Spitälern, die an den Folgen eines Gasangriffs litten... Ermordungen aus Apache Hubschraubern. Begräbnisse. Unzählige Begräbnisse. Es floss alles in meiner Kamera zusammen als Kaleidoskop eines langsamen Erstickens, punktiert von Momenten extremen Terrors.“


[2]                 James Longley, Gaza Strip



Pulverfass Gazastreifen

Auch die Räumung aller israelischen Siedlungen brachte kein Ende der Gewalt.

Der Gazastreifen ist vor allem seit den letzten Jahren das Epizentrum des Nahost-Konflikts. Auch nach der Räumung aller israelischen Siedlungen im Gazastreifen im Sommer 2005 kam es immer wieder zu Gewaltausbrüchen. Israel versucht seither, das Gebiet von außen zu kontrollieren.

Nach Angaben des Militärs schossen militante Palästinenser dennoch seit der Räumung etwa 7.000 Kassamraketen und Mörsergranaten in das israelische Grenzgebiet. Im Folgenden eine Chronologie des Konflikts in den letzten zweieinhalb Jahren.

August 2005


Israel räumt den seit 1967 besetzten Gazastreifen. Die Regierung Sharon zwingt alle  jüdischen Siedler (zwischen 5000 und 8500, die Quellen widersprechen sich), die sich dort illegal niedergelassen hatten, abzuziehen. Israel wird dafür großzügig von den USA unterstützt. Die Siedler erhalten Kompensationszahlungen von bis zu 500.000 US$ pro Familie.

Die Bewegungsfreiheit der Palästinenser wird stark eingeschränkt, sie bekommen kaum mehr Arbeitsgenehmigungen in Israel und auch Exporte von vornehmlich Gemüse nach Israel werden oft nicht akzeptiert. Die Beschäftigungslage in Gaza wird dadurch dramatisch. Fast die Hälfte der Einwohner sind arbeitslos, die Möglichkeiten, einen Unterhalt zu verdienen sind äusserst beschränkt. Die Wirtschaft in Gaza bricht praktisch zusammen.




25 Januar 2006

Die Hamas gewinnt in freien und international als fair anerkannten Wahlen zum Palästinensischen Legislativrat und bildet eine Regierung, die von Israel nicht anerkannt wird. Die Hamas, obwohl als politische Partei zu weitgehend fairen Wahlen angetreten, wird aber von Israel und der internationalen Staatengemeinschaft boykottiert. Israel verlangt von der Hamas, dass sie erst Israel anerkennt und auf alle Gewalt verzichtet, bevor es sie als Regierung akzeptiert. Die Hamas macht zwar Konzessionen, ist aber zu keiner ausdrücklichen Anerkennung Israels bereit, solange Israel nicht Palästina als Staat anerkennt und freigibt. Solange will sie auch nicht auf das Recht der Palästinenser auf Verteidigung verzichten.

Israel überzeugt daraufhin die internationale Staatengemeinschaft die palästinensische Regierung zu boykottieren. Alle Hilfszahlungen und Kontakte zur regierenden Hamas
werden eingestellt. Palästinesische Regierungsmitglieder werden nicht mehr zu Verhandlungen eingeladen.




8.11.2006



Die israelische Armee tötet 19 Palestinenser in Beit Hanoun, 13 von einer Familie, insgesamt 12 Kinder durch Granatenbeschuss eines Wohnhauses. Die israelische Armee behauptet nachher, sie hätte eine Gruppe von Kämpfern beschiessen wollen, die Kassamraketen abfeuerten, auf Grund eines Fehlers des Leitsystems seien die Granaten aber etwa 1 km von dem beabsichtigten Ziel abgewichen. Israelische Fernsehsprecher und Politiker bringen im Fernsehen ihr Bedauern für den Fehler zum Ausruck.

Eine Kommission der UNO wird erst von Israel nicht in den Gasastreifen gelassen. Als sie beim vierten Versuch, vom 27. bis 29. Mai 2008, schließlich den Ort besichtigen kann, sind keine Spuren mehr zu vorhanden. Die Kommission berichtet letztlich, dass "mangels einer gut begründeten Erklärung durch die israelische Armee - die allein die entscheidenden Beweise hat - die Kommission zu dem Schluss kommen muss, dass der Beschuss von Beit Hanoun möglicherweise ein Kriegsverbrechen darstellt."




Juni 2007

Nach mehreren Versuchen, mit der Fatah von Abu Mahzen (Mahmoud Abbas) eine Koalitionsregierung zu bilden um Israel entgegenzukommen, die Israel aber immer wieder ablehnt, kommt im Westjordanland die Fatah wieder an die Macht. In Gaza übernimmt die Hamas nach mehrtätigen Kämpfen die Kontrolle.


Israel riegelt daraufhin Gaza zunehmend ab.
Dabei sind die in Flüchtlingslagern lebenden Palästinenser des Gazastreifens, immerhin etwa 50% der Bevölkerung von Gaza, auf Lebensmittelhilfse angewiesen.

Es gibt wiederholt Forderungen der UNO, des Nahost-Quartetts und ziviler Organisationen an Israel, die Blockade aufzuheben, doch Israel reagiert darauf nicht. Im Gegenteil wird die Blockade langsam verstärkt. Zunehmend werden Lieferungen an Hilfsgütern, Strom, Wasser und Medikamente eingeschränkt. Zunehmend werden auch private Hilfslieferungen blockiert.

Die eingeschränkte Strom- und Treibstofflieferung lässt die Abwasserentsorgung und –reinigung in den Städten, für die kein Strom mehr zur Verfügung steht, zusammenbrechen. In Gazastadt ergießt sich ungereinigtes Abwasser durch die Straßen ins Meer. Im Sommer wird die Versorgungslage durch das Ausfallen der Kühlschränke noch verschärft, während in den Wintermonaten kein Heizmaterial zur Verfügung steht – bei Temperaturen um 5 Grad in der Nacht.

Die Belagerung Gazas durch Israel verstößt gegen Artikel 33 und Artikel 55 der Genfer Konvention.
 


Die radikalislamische Hamas, die im Jänner 2006 bei den palästinensischen Parlamentswahlen eine klare Mehrheit erzielt hatte, übernimmt nach monatelangem Bruderkrieg mit der rivalisierenden Fatah-Bewegung gewaltsam die Kontrolle im Gazastreifen. Israel und Ägypten schließen daraufhin die Grenzen zu dem Palästinensergebiet.

Im September
erklärt Israel den von der Hamas kontrollierten Gaza- streifen zum "feindlichen Gebiet". Das Kabinett beschließt eine Kürzung der Strom- und Treibstofflieferungen an die Zivilbevölkerung.

November 2007





Israel und die international anerkannte Palästinenser-Führung um die Fatah von Präsident Mahmud Abbas vereinbaren in Annapolis (USA) eine Wiederaufnahme ihrer Friedensgespräche. Sie wollen binnen gut eines Jahres eine umfassende Vereinbarung aushandeln.

15. Jänner 2008




Die israelische Armee tötet bei einem Militäreinsatz im Gazastreifen 19 Palästinenser.

18. Jänner 2008




Als Reaktion auf den andauernden Raketenbeschuss riegelt Israel den Gazastreifen ab. Die Stromversorgung für etwa 800.000 Einwohner bricht zusammen.

23. Jänner 2008




Hunderttausende Palästinenser strömen über die Grenze ins Nachbarland Ägypten, nachdem Kämpfer der Hamas die Grenzübergänge zerbombt hatten. Etwa eine Woche lang deckt die Bevölkerung sich dort mit Grundnahrungsmitteln ein.

29. Februar, März 2008

Operation "Heißer Winter" - als Antwort auf Raketenbeschuss von Ashkalon aus Gaza?

Die Raketenschüsse reihen sich in eine Folge von gegenseitigen Angriffen ein. Israel tötete einige Tage davor 5 Hamaskämpfer. Die Hamas feuerte Raketen auf Sderot.
Durch die Operation "Heißer Winter", einen Angriff der israelischen Armee im Gazastreifen, wurden 125 Palästinenser (mehr als die Hälfte Zivilisten, darunter 20 Kinder, etwa so viele Frauen und 30 Männer) und 2 israelische Soldaten getötet. Und 150 Palästinenser und sieben Israelis wurden verwundet. [3]

Michel Bôle-Richard, der Korrespondent von "Le Monde" in Jerusalem, sagt am 7. März auf die Frage ob ein palästinensischer Staat 2008 noch möglich ist: Nein. Seit Annapolis haben sich die Israelis nicht um einen Zoll bewegt, was die Aufhebung der Kontrollpunkte im Westjordanland oder die Befreiung palästinensischer Gefangener betrifft. In den 3 wesentlichen Fragen - der Status von Jerusalem, die Grenzziehung eines palästinensischen Staates und dem Rückkehrrecht - ist nichts geschehen. Was den Abbau der illegalen Siedlungen betrifft, haben die Israelis bis jetzt nichts getan.


125 Palästinenser und zwei israelische Soldaten werden bei Kämpfen im Gazastreifen getötet. Die Operation "Heißer Winter" fordert die höchsten Opferzahlen seit dem Sechstagekrieg von 1967.

19. April 2008

Palestinenser sind immer wieder den Schikanen und dem Terror durch die israelische Armee und israelische Siedler ausgesetzt. Zum Beispiel öffnen die Behörden der Siedlung Beitar Illit im Westjordanland immer wieder ihre Abwasserspeicher und lassen das Abwasser auf die Felder des palästinensischen Dorfes Wadi Fuqeen fließen [4].

Die Organisation "Breaking the Silence" veröffentlicht ein 100 Seiten langes Dokument mit Zeugnissen von israelischen Soldaten über Grausamkeiten, die sie während ihres Militärdienstes an palästinensischen Einwohner in Hebron verübt haben.

In einem Fall erzählt ein Soldat, in seiner Einheit habe es einen besonders verrückten Soldaten gegeben. Einmal musste einem Mann die Hand wegen ihm abgenommen werden. Der Soldat hatte in einem Streit dessen Arm genommen und einen Draht so um das Handgelenk gewickelt, dass er nicht mehr entfernt werden konnte. [Hannan Greenberg, Israel News]


Zwei Israelis und zwei Angreifer werden bei einem Anschlag auf den Grenzübergang Nahal Oz getötet.

Mai 2008


Israel gründet das „National Information Directorate“. This bereited eine PR-Kampagne vor, die den Krieg in den internationalen Medien rechtfertigen soll. Entscheidende Botschaften vor Beginn des Krieges sind, dass die Hamas das Waffenstillstandsabkommen verletzt hat, dass Israel seine Bevölkerung schützen muss, und dass die israelische Armee mit chirurgischer Präzision ausschließlich feindliche Kämpfer angreift und die Zivilbevölkerung in Gaza schützt.




Juni 2008 19. Juni 2008

Ein Waffenstillstand zwischen Israel und Gaza wird mit Ägyptischer Unterstützung ausgehandelt. Gaza verpflichtet sich, keine Raketen mehr auf israelisches Territorium abzuschießen. Im Gegenzug verspricht Israel die Grenzen wieder zu öffnen.

Gaza hält seinen Teil des Abkommens weitgehend ein, Israel gar nicht: im Gegenteil es macht die Grenzen auch für die letzten Hilfsgüter zu.


Israel und zwölf militante Palästinenser-Fraktionen im Gazastreifen vereinbaren eine sechsmonatige Waffenruhe. Sie läuft am 19. Dezember aus.

August 2008



Die Hamasführung im Gazastreifen griff am Dienstag Kämpfer an, die Raketen von Palästina auf Israel geschossen und damit eine 7 Wochen alte Waffenruhe gebrochen hatten und nannte sie israelische Kollaborateure. Nach angaben von AFP sagte [Mahmoud] Zahar einem Radiosender in Gaza dass die Gruppe, die diese Rakete abgefeuert hatte, mit Israel in Verbindung ist, da sie einen Vorwand liefern, auf das palästinensische Volk Druck auszuüben.[5]

Neun Tote und mehr als 100 Verletzte bei neuem Ausbruch innerpalästinensischer Gewalt. Die verbliebene Fatah-Führung flieht vor der Hamas aus Gaza. Im September kommt es zu weiterer Gewalt mit elf Toten.

6. September 2008

Die israelische Marine schießt auf Fischerboote auf offener See aber innerhalb der Gaza von Israel zugestandenen Fischereigewässer. Der Angriff wird von 3 ausländischen Freiwilligen, die auf den Booten mitfahren, um die Fischer durch ihre Anwesenheit etwas zu schützen gefilmt.

Die Israelis zwingt die Freiwilligen von den Fischerbooten auf eines der Kanonenboote und nimmt dann auch die Fischer fest.

Fischer aus Gaza sagen dass seit dem Beginn der Blockade im Juni 2007 insgesamt 14 Fischer von der israelischen Marine getötet wurden.





5. Oktober 2008



Wieder schießt die israelische Marine auf palästinensische Fischerboote. Anschließend überschwemmt sie das Deck des Bootes mit einem mächtigen Wasserwerfer und beschädigt damit das Boot. Fast zwei Monate lang haben 6 Freiwillige Fischer von Gaza täglich aufs Meer begleitet um sie vor solchen Übergriffen zu schützen. Sie berichten, dass solche Angriffe der israelischen Marine häufig waren.

Die israelische Marine behauptet, dass ihre Patrouillen wichtig sind, um den Waffenschmuggel zu unterbinden. Videoaufnahmen von vielen solchen Ereignissen (siehe Youtube "fishermen Gaza") machen aber deutlich, dass es der Marine vor allem darum geht, den Fischern das Leben schwer zu machen.




November 2008 5. November 2008

Israel tötet am 5. November 6 Hamasangehörige mitten im Waffenstillstand.

Siehe zum Beispiel  hier: Australian Jews protest against Israel's action, The Sydeney Morning Herald 6.12.2009:

Übersetzung eines Auszugs: Über 100 australische Juden, darunter 2 mit Preisen ausgezeichnete Schriftsteller und ein ehemaliger Minister, unterzeichneten eine Erklärung in der sie Israel für die Belagerung Gazas verurteilen, und erhöhen daduch die Spannungen in der lokalen jüdischen Gemeinde angesichts der Gewalt. Die Autoren Linda Jaivin und Sara Dowse, der Umweltminister der Regierung Whitlam, Cass Moss, und Ian Cohen, der Parteivorsitzende der Grünen von NSW, gehören zu einer Gruppe von 120 Australischen Juden die der israelischen Regierung vorwerfen, dass "der militärische Angriff auf Gaza stark unverhältnismäßig sei, da Israel es gewesen sei, das die präkere Waffenruhe am 4. November 2008 gebrochen habe".

Ihre Erklärung verursachte eine heftige Gegenreaktion der wichtigsten jüdischen Gruppierungen Australiens, die meinen, Israel würde sich nur verteidigen.

Friedensnobelpreisträgerin Mairead Maguire besucht Gaza mit einem Schiff der Bewegung "Free Gaza". Sie sagte später: "Im November 2008 besuchte ich Gaza und war schockiert von dem Leid der Leute dort, die mehr als 2 Jahre unter der Belagerung gelitten hatten."


Erster gezielter israelischer Militäreinsatz im Gazastreifen seit der Waffenruhe wegen eines 250 Meter langen Tunnels bis zum Grenzzaun. Sechs Palästinenser werden bei Gefechten getötet.


Dezember 2008


Eine Woche vor Ende des Waffenstillstandsabkommens beginnt Israel mit verstärkten Luftangriffen auf Gaza.





14. Dezember 2008




Israel nimmt den Sonderberichterstatter für die Palästinensischen Gebiete des Menschenrechtsrats der UNO am Flughafen bei der Einreise fest, steckt in 20 Stunden in ein Gefängnis und schickt ihn anschließend in die USA zurück, statt ihn sein Mandat erfüllen zu lassen.

Dies stellt eine grobe Verletzung internationaler Abkommen dar.





19. Dezember 2008



Offizielles Ende des Waffenstillstands zwischen Israel und Gaza, der am 19. Juni vereinbart worden war.

Im ersten Monat gab es noch einige Raketen, dann verhinderte die Hamas erfolgreich, dass aus Gaza weiter Raketen geschossen wurden.

Rockets gaza 

Abb: Raketenabschüsse aus Gaza auf Israel, aus dem Video "Israel admits No Hamas rockets were fired during ceasefire" von Live Leak

Erst nach dem Attentat der Israelischen Armee am 5. November 2008, bei dem sie 6 Hamaskämpfer tötete, und auf Grund der immer weiter verschärften Blockade, gab die Hamas diese Bemühungen auf.

Trotzdem machte sie Israel vor Ablauf des Waffenstillstands mehrere Angebote, zum Beispiel eine zehnjährige Waffenruhe, im Tausch gegen die Öffnung der Grenzen des Gazastreifens. Israel ist auf keines dieser Angebote eingegangen sondern hat weiter Luftangriffe geflogen und ist wiederholt in den Gazastreifen eingedrungen. So wurden zum Beispiel von der Armee Hühnerställe samt den Hühnern und Glashäuser plattgewalzt. Damit verschlechterte sich natürlich die Versorgungslage der ohnehin belagerten Palästinenser weiter.





27. Dezember 2008
26. Dezember 2008


Erklärung des UNO-Generalsekretärs

Der UNO-Generalsäkretär ist äusserst alarmiert angesichts der schweren Gewalt und des Blutvergiessens in Gaza und der Fortsetzung der Gewalt im südlichen Israel.

Er fordert einen sofortigen Stop der Gewalt.

Wärend er Israels Sicherheitsbedenken hinsichtlich des anhaltenden Raketenbeschusses aus Gaza einsieht, bekräftigt er Israels Verpflichtung, Humanitäres Völkerrecht und Menschenrechte einzuhalten und verurteilt die unverhältnismäßige Gewalt, die zur Tötung und der Verletzung von Zivilpersonen führt. Er verurteilt den anhaltenden Raketenbeschuß durch palästinensische Milizen und ist äusserst erschüttert darüber, dass auch widerholte Appelle an die Hamas, diese Angriffe zu beenden nicht berücksichtigt wurden.

Der Hamas war es während der Zeit des Waffenstillstands gelungen, die Raketenangriffe zu unterbinden. Der israelische Angriff aber zielte ausgerechnet auf die Einrichtungen der palästinensischen Polizei, die eventuell für Ordung hätte sorgen können.


Wenige Tage nach Ablauf der Waffenruhe greift Israel nach der Wiederaufnahme von Angriffen mit selbst gebauten Kassamraketen Einrichtungen der Hamas im Gazastreifen an. Nach massiven Luftschlägen beginnt am 3. Jänner eine großangelegte Bodenoffensive.


30. Dezember 2008



Die Motorjacht Dignity, von Cypern unter der Flagge von Gibraltar aufgebrochen, wird in der Nacht von 2 oder mehr israelischen Kanonenbooten in internationalen Gewässern vor der Küste Gazas eine halbe Stunde verfolgt. Die Dignity bekommt keinen Kontakt zu den israelischen Booten. Während eines der Boote vor der Yacht fährt und diese mit starken Scheinwerfern beleuchtet, schießt plötzlich von Backbord ein zweites Boot aus der Dunkelheit und rammt den Bug der Dignity dreimal so, dass das Kajütendach einbricht, die Kajütenfenster auf der Backbordseite zersplittern und der Rumpf schweren Schaden nimmt.

Die Dignity war mit einer Ladung an Medikamenten und Lebensmitteln von etwa 3 Tonnen und mit Ärzten und Freiwillgen, unter anderem der ehemaligen US-Abgeordneten und Präsidentschaftskanditatin der Grünen Cynthia McKinney, im Rahmen einer Aktion der Bewegung "Free Gaza" nach Gaza unterwegs.

Die Besatzung bereitet sich auf das Verlassen der Yacht vor, der Kapitän entscheidet aber nach genauer Prüfung des Schadens das Schiff nach Libanon zu bringen, was dann auch gelingt.

Die israelische Marine behauptet anschließend, die Yacht hätte auf mehrere Anrufe nicht geantwortet und es hätte der Verdacht bestanden, dass das Boot Waffen und Terroristen an Bord hätte.

Die Fahrt der Dignity war der israelischen Marine im Vorhinein angekündigt worden.





5. Jänner 2009



Die israelische Armee treibt ca. 100 Bewohner des Wohnviertels Zeitoun am Rand von Gaza Stadt in einem Haus zusammen und befiehlt ihnen, das Haus aus Sicherheitsgründen nicht zu verlassen. Am nächsten Tag beschiesst die israelische Armee dieses Haus und tötet  dabei etwa 30 Personen.





6. Jänner 2009



Die UNO berichtet, dass eine ihrer Schulen, die sie in Gaza betreibt, und in der Hunderte Palästinenser Schutz gesucht hatten von der israelischen Armee unter Beschuss genommen wird wobei an die 50 Menschen getötet werden. Israel behautet daraufhin, aus oder ganz aus der Nähe der Schule sei von Hamaskämpfern mit Granatwerfern gefeuert worden. Nach einigem Hin und Her zwischen UNO und israelischer Regierung muss diese ihre Behauptung als gegenstandslos wieder zurücknehmen.





7. Jänner 2009




Israel unterbricht seine Militäraktionen im Gazastreifen am zwölften Tag zum ersten Mal. Die Streitkräfte stellten ihre Angriffe aus humanitären Gründen für drei Stunden ein.


8. Jänner 2009



Die israelische Armee hat nach einem Bericht der britischen Zeitung "The Times" bei den Kämpfen im Gazastreifen international umstrittene Phosphorbomben eingesetzt. Auf Pressefotos, die vergangene Woche an der Grenze zum Gazastreifen aufgenommen wurden, seien die Phosphormiunition aus US-Produktion an der Kennzeichnung M825A1 eindeutig zu erkennen, berichtete die Zeitung. Zudem gebe es Berichte von Medizinern, die von schweren Verbrennungen bei zivilen Opfern zeugten, wie sie beim Einsatz von Phosphorbomben entstehen.

Eine Sprecherin der israelischen Armee wies die Berichte über einen Einsatz von Phosphorbomben zurück. Die M825A1-Granathülsen seien nicht gefüllt und würden nur zur Zielmarkierung eingesetzt, erklärte die Sprecherin laut "Times"-Bericht.

Bericht im Standard





9. Jänner 2008



Die UNO berichtet, dass Israel vor zwei Tagen eine Siedlung evakuieren ließ und alle Einwohner in eines der Gebäude beorderte. Am nächsten Tag wurde dieses Gebäude beschossen.





Weitere Literatur dazu

UNO
Karten
Daten über Palästina