Analyse
eines
Berichts
des ORF
Onlin-Journals zum israelischen
|
Navigation innerhalb des
Themenblocks Palästina Chronologie der Gewalt gegen Gaza Belagerung von Gaza Liste von Medienberichten zu Israel und Palästina Gaza Strip, ein Dokumentarfilm Medienanalyse UN-Resolutionen Palästina / Israel entzerrt Weitere Information Brief von Präsident Ahmadi-Nejad an Präsident Bush Illinois House Joint Resolution Bericht über den Irak SN vom 4.2.2006 Das Rechtssystem des Kampfes gegen den Terror Civilsation and group violence Abereichtertes Uran (DU = Depleted Uranium) Palästina und Israel UN-Resolutionen gegen Israel Information über Israel und seine Konflikte Links zum Thema Another World is possible Arna's Memorial B'Tselem Campagne Civile Internationale pour la Protection du Peuple Palestinien Desert Peace Electronic Initfada Encyclopedia of the Palestine Problem Free Gaza Gush Shalom Haaretz (israelische Zeitung) If Americans Knew Independant Jewish Voices Indymedia Beirut Indymedia Palästinien (c/o de) International Solidarity Movement Israelisch/jüdisch Friedensorganisationen Jerusalem Forum Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost L'Orient le Jour (franz. Zeitung des Libanon) Machsom Watch: Israelis beobachten Übergriffe auf Palästinenser Maps of Palestine MIFTAH ORF-Bericht zum Libanonkrieg kommentiert Palestine News Agency Palestines Prisoner Page PASSIA PCHR Rachel Corrie Memorial The Alternative News Zeitfragen |
Der Artikel des ORF |
Kommentar
der „Chronologie“, Tag für Tag
|
|
Zahlreiche
Opfer auf beiden Seiten
Die Chronologie des Konflikts. |
Todesopfer bis zum
19.7.2006
Israel:
25, gut die Hälfte Soldaten |
||
In nur einer Woche eskalierte der Konflikt im Nahen Osten dramatisch: |
Der ORF präsentiert hier
eine Chronologie des Konflikts zwischen Israel und dem Libanon. Der ORF
berichtet betont neutral, hat man den Eindruck.
Dieser Eindruck täuscht
aber. Wenn von „Zahlreichen Opfern auf beiden Seiten“ die Rede ist,
wird schon die israelische Seite durch eben die Neutralität der
Berichterstattung bevorzugt, denn „zahlreich auf beiden Seiten“ läßt
nicht ohne weiteres erwarten, dass auf der einen Seite, der
libanesischen, gut zehn mal mehr Opfer sind als auf der anderen, dass
Israel im wesentlichen libanesische Zivilisten tötet, während die
Hisbollah vor
allem israelische Soldaten tötet.
|
||
12. Juli: Die pro-iranische Schiiten-Miliz Hisbollah entführt an der Grenze zum Libanon zwei israelische Soldaten und tötet acht weitere. Israel spricht von einem "Kriegsakt", für den es die libanesische Regierung, in der die Hisbollah vertreten ist, verantwortlich macht. Nach dem am 28. Juni begonnenen Großangriff ("Operation Sommerregen") im Gazastreifen kämpft die israelische Armee damit an zwei Fronten. |
Die Hisbollah ist eine
politische Partei des Libanon mit militärischem Arm. Die Tatsache, dass
sie
schiitisch ist, hat
mit ihrer Tätigkeit unimittelbar so wenig zu tun wie die Tatsäche, dass
die israelische Armee jüdisch ist. Ob die Hisbollah über die religiöse
Verbindung hinaus tatsächlich pro-iranisch ist, bzw. inwieweit diese
Verbindung sie beeinflußt, ist in diesem Artikel nicht
nachvollziehbar. Es ist auch irrelevant.
Offen ist ebenfalls, ob die Hisbollah die israelischen Soldaten auf israelischem oder libanesischem Grund gefangen genommen hat, wie manche Quellen behaupten. Jedenfalls ist Tatsache, dass die Gefangennahme von Soldaten durch eine Miliz völkerrechtlich ein „Kriegsakt“ ist und von Israel auch ganz richtig so definiert wird, die Antwort also dem internationalen Kriegsrecht zu entsprechen hätte. Darin ist die Bombardierung und der Beschuss ziviler Einreichtungen dezidiert ausgeschlossen. |
||
13. Juli: Beginn der Offensive "Angemessener Preis". Die israelische Luftwaffe bombardiert den internationalen Flughafen von Beirut und einen Vorort der libanesischen Hauptstadt, der als Hochburg der Hisbollah gilt. Gleichzeitig verhängt
Israel eine Seeblockade gegen das Nachbarland. Bei
Hisbollah- Raketenangriffen auf Nordisrael kommen drei Menschen ums
Leben. Auch die drittgrößte israelische Stadt Haifa gerät erstmals
unter Beschuss.
|
Laut Kriegsrecht dürfen Soldaten, die keine Waffen tragen nicht angegriffen werden und „ungesetzliche Kombattanten“ (unlawful combatants) sind Zivilisten gleichzusetzen und genießen den gleichen Schutz. Eine „Hochburg“ von Menschen zu bombardieren, die nicht unmittelbar an Kampfhandlungen teilnehmen, ist ein Kriegsverbrechen. Die Hisbollah hat die Verantwortung für die ersten Raketen, die auf Haifa gefallen sind, von sich gewiesen. Es ist also unklar, wer dafür verantwortlich zeichnet und es hat bis auf den Beweis des Gegenteils die Unschuldsvermutung zu gelten, auch gegen mutmaßliche Terroristen, die laut internationalem Recht nur von einem ordentlichen Gericht veruteilt werden können. Opfer in Libanon (hier nicht erwähnt): ca.
60 v.a. zivile Todesopfer Opfer in Israel (hier erwähnt): 3 Menschen – sind dies Soldaten oder Zivilisten. Es sind Soldaten, wie man in anderen, weniger „neutralen“ Quellen lesen kann. Zerstörung in Libanon: Flughafen, Wohnsiedlungen Zerstörung in Israel: wird
nicht erwähnt – denn sie ist unbedeutend, was für den ORF nicht
erwähnenswert ist.
Lebensnotwendige zivile Einrichtungen, wie
Flughäfen, Straßen, E-Werke sowie Wohnhäuser zu bombardieren, ist ein
Kriegsverbrechen, eine unerlaubte Kollektivstrafe und kein
"angemessener Preis". |
||
14. Juli: Israelische Kampfjets bombardieren das Hauptquartier der Hisbollah und das Haus ihres Führers, Scheich Hassan Nasrallah. Dieser droht Israel mit einem "offenen Krieg". Schiiten-Milizionäre feuern weiter Hunderte Katjuscha-Raketen auf den Norden Israels. Der iranische Präsident
Mahmut Ahmadinedschad warnt Israel vor einem Angriff auf Syrien. Ein
solcher hätte unabsehbaren Folgen. Ein israelisches Kriegsschiff wird
von einem von der Hisbollah abgefeuerten Marschflugkörper aus
iranischer Produktion getroffen, vier Tote.
|
Die Betonung, dass Israel
die Einrichtungen der Hisbollah bombardiert, lassen diese Angriffe
akzeptabel erscheinen, weil die Hisbollah bei uns als
Terrororganisation bekannt ist. Dass dies nicht der Realität
entspricht, ist mindestens der Tatsache zu entnehmen, dass der Libanon
als friedlicher Staat anerkannt ist (nicht einmal George Bush zählte
ihn zu
seiner „Achse des Bösen“), die Hisbollah aber mit 2 Ministern in seiner
Regierung vertreten ist.
Der ORF wahrt minutiös das Gleichgewicht: Israel bombardiert – Schiiten feuern. Ja man hat fast den Eindruck, Israel bombaridert gezielt einen Terroristen und sein Haus mit weinigen gezielten Schlägen während die Hisbollah das Land mit "Hunderten Raketen"überzieht . Dieser vom ORF erweckte Eindruck ist aber falsch: die israelische Luftwaffe hat Wohnhäuser bombardiert, auf fliehende, unbewaffnete Menschen in Autos geschossen, Flugzeuge haben Rettungswagen unter Beschuss genommen. Hingegen hat die Hisbollah sehr gezielt auf israelische militärische Einrichtungen gefeuert. Tote werden nur auf israelischer Seite erwähnt. Dass die 4 Toten Soldaten oder Matrosen sind, also im Zuge der Kampfhandlungen umgekommen sind, muß man selbst aus dem Zusammenhang schließen. Die vielen getöteten libanesischen Zivilisten werden verschwiegen. Krieg ist prinzipiell abzulehnen. Wägt man aber die Taten der beiden Seiten ab, so ist klar, dass die reguläre israelische Armee eine Reihe von Menschenrechts- und Kriegsverbrechen begeht und Staatsterror verübt, während die "terroristische" Widerstandsbewegung des Libanon sich streng an das Kriegsrecht hält, die Festnahme der ersten Soldaten übrigens eingeschlossen. Dies ist aber dem Artikel des ORF nicht zu entnehmen. Es wird klar der gegenteilige Eindruck erweckt und der Leser somit getäuchst. |
||
15. Juli: Israelische Kriegsschiffe
nehmen die Häfen von Beirut, Tripoli und Jounieh unter Beschuss.
Verschiedene europäische Staaten bereiten die Ausreise ihrer Landsleute
aus dem Libanon vor. |
Unter dem Vorwand, die
Hisbollah daran zu hindern, die beiden Gefangenen aus dem Land,
vornehmlich in den Iran, abzutransportieren, werden alle
Verbindungswege, der Flughafen und auch die Häfen bombardiert und unter
Beschuss genommen.
In Wahrheit hat aber die israelische Armee gleich am
Anfang gedroht, den Libanon 20, ja 30 Jahre zurück
zu bombardieren, also seine Infrastruktur zu zerstören. Es geht also
längst nicht mehr um die 3 Gefangenen,
was angesichts der Tatsache, dass die mächtigste Armee der Region den
Gazastreifen schon mehr als 2 Wochen unter Beschuss hat, ohne den
dort gefangen gehaltenen Soldaten Gilad Shalit gefunden zu haben
ohnehin nicht mehr glaubwürdig wäre. Es geht
um die willkürliche Zerstörung der Infrastruktur des Libanon auf der
einen und die Terrorisierung der Bevölkerung in Gaza auf der anderen
Seite.
|
||
16. Juli: Ungeachtet eines Appells des G-8-Gipfels in St. Petersburg werden die Kämpfe fortgesetzt. Bei einem Angriff der Hisbollah auf Haifa mit iranischen Raketen werden neun Israelis getötet. Israelische Kampfflieger beschießen erneut
die Hisbollah-Zentrale und den Hisbollah-Sender el Manar. Bei den bis
dahin blutigsten Angriffen sind 60 tote Libanesen zu beklagen. |
Iranische Raketen –
Israelische Kampfflieger.
Die Verbindung der Hisbollah zum Iran, dem
Hauptland der „Achse des Bösen“ von Präsident Bush mit dem
"antisemitischen" Präsidenten wird hier besonders hervorgestrichen.
Dass der Antisemitismus dem Präsidenten des Iran in den Mund gelegt
wurde, obwohl er selbst ganz klar die israelische Regierung, das
Unterdrückerregime, wie er sie nennt, kritisierte, ist hier
zu lesen. Es ist aber auch irrelevant, wo die Waffen gekauft wurden. Dass Israel seine Kampfflieger zum Beispiel in den USA kauft, wird nicht erwähnt. Diese Information ist im Zusammenhang mit der Zerstörung, die die Waffen anrichten, auch unwesentlich. Man muss vermuten, dass ORF den Iran nur als Stimmungsmache erwähnt, weil in Europa alle wissen, wie "böse" dieses Land ist. Interessant wäre es eventuell gewesen, zu analysieren, inwieweit der Iran auf der einen Seite und die USA auf der anderen am Geschehen im Nahen Osten mittelbar oder unmittelbar beteiligt sind. Man kann zum Beispiel davon ausgehen, dass Israel vor seinen Angriffen das OK der USA eingeholt hat. Vermutlich hat auch die Hisbollah ihre Aktion mit dem Iran abgesprochen. Leider berichtet der ORF über diese Zusammenhänge nichts. Diese journalistische Arbeit hat er sich gespart. Das erste Mal wird über das Ungleichgewicht
der Opfer berichtet, 9 in Israel, 60 in Libanon. Aber wie wird
berichtet: Die Hisbollah tötet, während in Libanon Tote zu beklagen
sind. Es wird dezent verschwiegen, wer hier tötet. Dass der
überwiegende Teil der 60 toten Libanesen Zivilisten sind, die nichts
mit den Kampfhandlungen zu tun hatten, ein guter Teil Kinder, während
in Israel vor allem Soldaten sterben, wird auch nicht erwähnt. Ebenso geht unter, dass die
Hisbollah-Zentrale die Parteizentrale der Hisbollah ist, die mit dem
Kriegsgeschehen bestenfalls so viel zu tun hat, wie die Zentrale der
Kadima in Isreal. Was gäbe es für einen Aufschrei, wenn die Hisbollah
diese beschießen würde. Gänzlich unverständlich ist, wie ein
österreichisches Medium kommentarlos berichten kann, dass ein privater
Fernseh- und Radiosender zerstört wurde. |
||
17. Juli: Israel will seine Offensive fortsetzen, bis die Hisbollah keine Bedrohung für das Land mehr darstellt. UNO-Generalsekretär Kofi Annan stellt sich hinter die Forderung der G-8 nach einer internationalen Friedenstruppe. Der libanesische Staatspräsident Emile
Lahoud wirft Israel den Einsatz international geächteter
Phosphor-Brandbomben vor. Der ägyptische Präsident Hosni Mubarak warnt
Israel davor, dass es aus der gegenwärtigen Krise nicht als Sieger
hervorgehen werde, vielmehr ziehe es noch viel mehr Hass auf sich. |
Dass die Offensive gegen
die Hisbollah gerichtet ist, verkündet die
israelische Regierung und der Generalstab immer wieder. Vier Tage
später ist trotz
ununterbrochener schwerer Bombardements und großer
Schäden an zivilen
Einrichtungen und zahlreichen Toten im Libanon an gleicher Stelle zu
lesen:
Bisher kaum Schaden
für Hisbollah "Laut "Maariv" ist die erweiterte Bodenoffensive nötig, weil der Hisbollah trotz zahlreicher Bombardements aus der Luft im Südlibanon bisher kein bedeutsamer Schaden zugefügt werden konnte." Die Ziele der Luftangriffe sind also nicht
erreicht worden, während Tote und Schäden in großer Zahl zu beklagen
sind. Was hat die israelische Armee in Wirklichkeit verfolgt? Ist die
Luftwaffe so inkompetent, oder waren die hier vom ORF unkritisch
wiederholten „Ziele“ nur eine Vorwand. Die Zerstörung lebensnotwendiger
ziviler Einrichtungen und der Angriff auf Zivilisten sind
Kriegsverbrechen. Warum schreibt der ORF das nicht? Hier ist jedoch erstmals offene Kritik an Israel enthalten: es würde verbotene, besonders grausame Bomben einsetzen. Wie wird aber die Kritik präsentiert? Der ORF hat nicht selbst recherchiert, Israel zu verdächtigen läge ihm fern. Die Aussage kommt von einer der Streitparteien, dem libanesischen Präsidenten. Sie wird gleich relativiert, indem der ägyptische Präsident mit antiisraelischen, vielleicht sogar antisemitischen, Gefühlen droht. Man muss dem ORF zugute halten, dass diese Art, Kritik ganz sanft und aus fremdem Mund unterzubringen, auch eine literarische Finte zum Selbstschutz sein könnte. Israel ist schon gegen viele, und viel mächtiger Kritiker als der ORF erbarmungslos vorgegangen. Ausführlich schreiben darüber Walt und Mearsheimer in ihrer Studie über die israeilische Lobby in den USA. |
||
18. Juli: Der Iran spricht von einem "Krieg gegen Israel zur Befreiung des palästinensischen Volkes". US-Präsident George W. Bush wirft Syrien vor, wieder in den Libanon zurückkehren zu wollen, aus dem es sich 2005 hatte zurückziehen müssen. "Wurzel des Problems" sei die Hisbollah,
sagt Bush. Israel bombardiert eine libanesische Armeekaserne in der
Nähe des Präsidenten- palastes im Osten Beiruts, elf Soldaten werden
getötet, 40 weitere verletzt. |
Wie, um eine Befreiung des
palästinensischen Volkes soll es sich handeln? Wenn Ahmadi-Nejad das
sagt, muß es falsch sein und es kann sich nur um ganz düstere Ziele
handeln.
Zumal der selbsternannte Champion der „westlichen Welt“ und Zivilisation George Bush endgültig die bösen Absichten von Syrien feststellt. Und hier erfahren wir auch von dem, der immer die unfehlbare Wahrheit spricht, dass nicht Israel schuld ist an den Bombenangriffen, sondern das perverse Opfer eben dieser Bombardements. Dass derselbe Bush auch vorübergehend hundertprozentig wusste, und dann wieder zurücknehmen musste, dass der Irak
um nur einige der Lügen, die Bush
mittlerweile offen vorgeworfen werden, zu zitieren, verschweigt der ORF
wohlweislich. Das Bombardieren von Kasernen ist ein
Kriegsverbrechen, lieber ORF. Auch könnte hier stehen, dass sich die
libanesische Armee aus den Kampfhandlungen heraushält. Sie ist demnach
vermutlich Zivilisten gleichgestellt, was ihren Schutz betrifft. |
||
19. Juli: Israelische Bodentruppen dringen auf libanesisches Gebiet vor. Das Sicherheitskabinett unter Premier Ehud Olmert beschließt, die Angriffe "ohne Zeitlimit" fortzuführen. Nach UNHCR-Angaben sind mehr als 500.000 Libanesen auf der Flucht. Der syrische Präsident Baschar el Assad
fordert eine Waffenruhe. Der EU-Außenbeauftragte Javier Solana und
Deutschland rufen Israel zur Zurückhaltung auf. |
"Two
Israeli artillery shells on Wednesday landed inside a compound run
by U.N. peacekeepers in south Lebanon who were sheltering 36 civilians,
but no one was hurt, a spokesman for the UNIFIL force said... Another
Israeli artillery shell landed in the UNIFIL headquarters."
Dass Israel Flüchtlinge in
Lagern der UNO Friedenstruppe im Libanon und deren Büros beschießt,
nein darüber lohnt es nicht, zu berichten. Auch nicht, dass die
Friedenstruppe an diesem Tag Flüchtlinge abwies, in Erinnerung an das Massaker
von Quana durch Israel 1996, in dem Flüchtlinge aufgenommen worden
waren (106 der etwa 900 Schutz Suchenden
sind damals im UNIFIL-Lager durch einen israelischen Angriff getötet
worden. Sie sind jetzt in einer Gedänkstätte in dem Lager begraben.).
Es
wird auch nicht berichtet, dass die israelische Armee erst Flugzettel
verteilt, in denen sie die Bevölkerung zum Verlassen des Kampfgebiets
auffordert, dann aber auf die Fliehenden schießt.
Libaonon: 55 Zivilisten + 1 Hisbollahkämpfer Israel: 3 Soldaten/Zivilisten? Palestina: 17 |
||
Der ORF,
und nicht nur er (siehe zum Beispiel auch Michel
Friedmann im Tagesspiegel), berichtet zwar anscheinend neutral, in
Wirklichkeit aber unter dem Deckmantel einer falschen Neutralität
äusserst
israelfreundlich über den Konflikt im Nahen Osten. Zusätzlich wird
immer wieder der Iran als Macht des Bösen ins Spiel
gebracht, ohne dass aus dem Text erhellt, wie er an den Kampfhandlungen
beteiligt ist oder dafür verantwortlich wäre. Wahr ist, dass die
Hisbollah aus dem Iran einen Teil ihrer Waffen bezieht. Das gilt aber
mindestens ebenso für die USA, die Israel mit Waffen und finanzieller
Militärhilfe unterstützen, was mit keinem Wort erwähnt wird. Man muß
sich fragen,
warum der ORF das tut. Denn offensichtlich trägt die Art der
Berichterstattung der
Medien
zur neutralen Haltung der Bevölkerung in Europa bei, anstatt dass diese
sich,
richtig informiert, gegen die unbeschreibliche Aggression Israels
empört und
ihre Vertretern dazu zwingt, auf Israel ausreichend Druck zu
machen,
damit die Kampfhandlungen umgehend eingestellt werden. |